2016 ist das Jahr der
Superhelden; zumindest im Kino Insgesamt sechs Comicverfilmungen sollen in
diesem Jahr auf der Leinwand erscheinen, von denen drei bereits angelaufen sind.
Deadpool hat sehr gut bewiesen, dass
ein Genrefilm nicht unbedingt nur auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten
sein muss, was einige Studios zum Nachdenken gebracht hat. Batman vs. Superman sollte eigentlich der Kickstarter für das DC Cinematic Universe sein, zeigte aber,
dass es besser ist, wenn man sich für so etwas mehr Zeit lässt. Ein gutes
Beispiel ist das Marvel Cinematic
Universe. Beginnend im Iron Man wird es seit 2008 kontinuierlich mit jedem
weiteren Film weiter ausgebaut, was sich an der Kinokasse bestens auszahlt. So
ist eine gewisse Erwartungshaltung des Publikums nicht verwunderlich, wenn es
um einen neuen Marvel-Film geht.
The
First Avenger: Civil War stellt nicht nur den dritten Auftritt von Captain America dar, sondern ist
gleichzeitig auch der Auftakt zur dritten Phase des MCU. Nachdem Ant-Man im letzten Jahr Phase Zwei
beendet hat, werden nun die Karten neu gemischt und Tatsachen geschaffen, die
nachhaltige Folgen für die weiteren Filme haben werden. Das Avengers-Team muss sich den Folgen der Ereignisse
stellen, an denen es beteiligt war. Sei es nun die Schlacht von New York, die
Zerschlagung von H.Y.D.R.A oder der Kampf um Segovia, um nur einige zu nennen.
Sicher, die Kämpfe wurden gewonnen, aber der Preis an menschlichen Opfern war
hoch. Und genau das gibt vielen zu denken und man will darüber entscheiden, ob
es nicht klüger wäre die gottähnlichen Superwesen besser zu kontrollieren. Aus
diesem Grund soll eine Verordnung geschaffen werden, die jeder Superheld zu
unterschreiben hat. Damit stellt er sich unter die Kontrolle der UNO. Das ist
für Steve Rogers nicht vertretbar.
Bereits in der Comicversion
hat sich das Civil War-Thema als sehr
reizvoll gezeigt. Vor allem auch wegen der
Spaltung der Helden in verschiedene Lager, die sich später als Gegner
gegenüberstehen. Die angespannte Beziehung zwischen Steve Rogers und Tony Stark
erweist hier ein sehr großes Potential. Genau
das haben auch die Drehbuchautoren erkannt, die ihre ganz eigene Version des „Bürgerkriegs“
erschaffen haben, aber sich dennoch immer noch an ihrem Vorbild orientieren.
Der Winter Soldier erweist
sich hier als eine Art Trigger für die die Handlung, auf den Captain America
sofort anspringt. Er sieht ihn immer noch als seinen Freund Bucky, den er, nach
seiner Meinung, im Stich gelassen hat. Die Lage eskaliert als dieser
beschuldigt wird einen Anschlag auf eine UNO-Konferenz in Wien verübt zu haben.
Captain America glaubt an die Unschuld seines besten Freundes, was Tony Stark
nicht verstehen kann. Es kommt zum unvermeidlichen Bruch der Avengers, aus dem
zwei neue Teams entstehen, die gegeneinander antreten. Gleichzeitig will
Captain America versuchen die Unschuld seines Freundes zu beweisen. Aber ist
Bucky Barnes wirklich unschuldig?
Die Russo-Brüder, die bereits
mit The Return oft he First Avenger
einen beeindruckenden Einstand im MCU gegeben haben, gelingt es ihrem Film
einen etwas dunkleren Unterton zu geben. Tony Stark wirkt in diesem Konflikt
noch egomanischer und Steve Rogers erweist sich als sehr stur, was seine
Ansichten angeht. Aber das schadet nichts. Vielmehr gelingt es den Regisseuren
und Drehbuchautoren dem Zuschauer die eigentlichen Beweggründe der
verschiedenen Gruppen plausibel näher zu bringen. Die Seiten werden nicht
schwarzweiß dargestellt, sondern vielmehr sind die Übergänge eher fließend. So
fällt es schon ein wenig schwer sich für die eine oder andere Seite zu
entscheiden.
Anfangs bestand ja die
Befürchtung Civil War würde eine Art Avengers 2.5 werden. Dem ist aber nicht
so. Zwar sind fast alle Helden, bis auf Thor und Hulk, mit dabei, aber es ist
gelungen die ganze Truppe gut in die Story unterzubringen. Das große Highlight
ist dann der große Kampf im Flughafen Leipzig, der wirklich perfekt gelungen
ist. Anfangs bekommt man den Eindruck, es wäre den Regisseuren alles ein wenig
über den Kopf gewachsen, doch im letzten Drittel des Films wird die eigentliche
Geschichte von Steve und Bucky weitererzählt und auch der Bezug zum
eigentlichen Konflikt mit Tony Stark wiederhergestellt.
Der Film besticht aber nicht
nur durch die Konfrontation der beiden Heldengruppen, sondern bietet dem
Zuschauer einiges mehr. Es werden auch zwei Helden eingeführt, die schon lange
auf ihren Einsatz im MCU gewartet haben. Der Black Panther ist eine jener
Figuren, die schon lange durch die Entwicklungshölle von Hollywood geistern.
Nun gibt er in Form des Darstellers Chadwick Boseman ein sehr charismatisches
Debüt, bei dem man den noch kommenden eigenen Film kaum noch erwarten kann.
Für den zweiten Helden muss
man ein wenig ausholen. Marvel war früher nicht sehr wählerisch mit der Vergabe
von Lizenzen. Außerdem rechnete man in den 80er Jahren auch nicht damit, dass
fast 20 Jahre später das Filmgeschäft in der eigenen Hand liegen würde. So
landeten die Flaggschiffe The Fantastic
Four bei Bernd Eichinger, X-Men
bei der 20th Century Fox und Spider-Man
bei Columbia (aus denen später Sony Pictures wurde). Nach dem finanziellen
Debakel von The Amazing Spider-Man 2
suchte man bei Sony nach einer neuen Lösung, dem am Boden liegenden Netzschwinger
wieder etwas Leben einzuhauchen. Nach zähen Verhandlungen einigte man sich mit
Marvel (mittlerweile dem Disney Konzern angehörig) auf einen Deal, der Spidey
den Zugang zum MCU verschafft hat. Damit kam man auch einem langehegten Wunsch
der Fans entgegen, die sich eine solche Zusammenkunft schon lange gewünscht
haben. Der Deal stellte nicht nur die Filmplanung von Phase 3 auf den Kopf, Spider-Man sollte auch seinen ersten
Auftritt in Civil War haben.
Tom Holland steht als Peter
Parker im krassen Kontrast zu seinen beiden bisherigen Vorgängern. Sein Parker
ist, wie in den frühen Comics, noch auf der Highschool und der Darsteller auch
in einem Alter, in dem man ihm das noch abnimmt. Außerdem hat man es mit einer
Variation der Figur zu tun, die noch nicht lange im MCU unterwegs ist. Genau
das macht ihn dann auch so sympathisch. Bereits im Trailer angeteast erweist
sich sein Auftritt ebenfalls als sehr angenehme Überraschung. Holland spielt
Spider-Man quirlig und sehr aufgeregt. Kein Wunder, schließlich darf er jetzt
mit den Großen spielen. Mit Spider Man:
Homecoming darf man 2017 ebenfalls einen eigenen Kinofilm, der im MCU
angesiedelt ist, erwarten.
The First Avenger: Civil War erweist sich als all das, was Batman vs. Superman nicht ist. Die Gebrüder Russo haben zwar alles ein wenig düsterer gestaltet, aber der Film besitzt dennoch Leichtigkeit, die den Charme der ganzen Filmreihe ausmacht. Jede Figur hat ihren ganz eigenen Moment und es wird die Gelegenheit genutzt jedem auch ein paar neue Nuancen zu geben. Dabei erweist es sich der lange Aufbau des MCU als sehr vorteilhaft und nutzt die Chance, um einige lose Fäden zusammenzuführen. Der Auftritt von William Hurt als ehemaliger General Ross erweist sich hier als gutes Beispiel, denn er hat die Rolle bereits 2008 in Der unglaubliche Hulk gespielt, womit auch der zweite Marvel-Film, nach Iron Man, seinen festen Platz im MCU gefunden hat. Die sehr spannende und actionreiche Story lässt die rund zweieinhalb Stunden Laufzeit recht schnell vergehen. Dabei gelingt es den Kreativen sehr gut die sehr komplexe Handlung voranzutreiben und dabei keine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Vielleicht sollte der ein oder andere Studioboss mal einen Blick auf den Streifen werden, denn so macht man einen richtig guten Superhelden-Film!
The First Avenger: Civil War erweist sich als all das, was Batman vs. Superman nicht ist. Die Gebrüder Russo haben zwar alles ein wenig düsterer gestaltet, aber der Film besitzt dennoch Leichtigkeit, die den Charme der ganzen Filmreihe ausmacht. Jede Figur hat ihren ganz eigenen Moment und es wird die Gelegenheit genutzt jedem auch ein paar neue Nuancen zu geben. Dabei erweist es sich der lange Aufbau des MCU als sehr vorteilhaft und nutzt die Chance, um einige lose Fäden zusammenzuführen. Der Auftritt von William Hurt als ehemaliger General Ross erweist sich hier als gutes Beispiel, denn er hat die Rolle bereits 2008 in Der unglaubliche Hulk gespielt, womit auch der zweite Marvel-Film, nach Iron Man, seinen festen Platz im MCU gefunden hat. Die sehr spannende und actionreiche Story lässt die rund zweieinhalb Stunden Laufzeit recht schnell vergehen. Dabei gelingt es den Kreativen sehr gut die sehr komplexe Handlung voranzutreiben und dabei keine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Vielleicht sollte der ein oder andere Studioboss mal einen Blick auf den Streifen werden, denn so macht man einen richtig guten Superhelden-Film!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen